To the Earth


von Yamato
02.06.2002

To the Earth ist einer der wenigen Lightgun Shooter für das Nintendo Entertainment System und kann folglich ausschließlich mit dem NES Zapper gespielt werden. Die Story des Spiels könnte an die eines steinalten Science-Fiction Films angelehnt sein: Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Astrofighter-Kommandanten und hat die Aufgabe, auf dem Weg vom Planeten Uranus bis hin zur Erde das Weltall von bösen Aliens zu befreien. Wir schalten die Konsole ein, das Titelbild wird eingeblendet und ein Jingle ertönt. Wartet ihr ein wenig, wird noch ein kurzes Intro abgespult, in dem gezeigt wird, wie eine feindliche Raumflotte zur Erde vordringt und euer Astrofighter als letzte Rettung abhebt. Durch Schuss auf den Bildschirm startet ihr wie gewöhnlich das Spiel. Los geht's!

Ziel des Spiels ist es, in jeder der insgesamt vier Stages so viele feindliche Raumschiffe samt Raketen wie möglich zu zerstören. Für das Vernichten eines Gegners erhaltet ihr Energie, die euch allerdings auch sofort wieder abgezogen wird, sobald euch eine Rakete trifft oder ihr ein Ziel verfehlt. Richtig gelesen: Das Verfehlen eines Ziels kostet Energie. Zerstört ihr bei voller Energie genügend Feinde hintereinander, erhaltet ihr eine Bombe, die nach ihrer Aktivierung alle auf dem Bildschirm sichtbaren Ziele sofort zerstört. Daneben könnt ihr noch weitere Items, wie einen Schutzschild und einen Energietank ergattern. Am Ende einer jeden Stage warten große Endgegner auf euch, die selbstverständlich noch schwieriger zu zerstören sind, als die herkömlichen Alien-Fighter.

Hiermit wären wir auch schon bei einem großen Manko des Spiels, nämlich dem Schwierigkeitsgrad. Dieser wird euch schon nach kurzer Spielzeit wohl beinnahe die gesamte Freude am Ballern nehmen. Die gegnerischen Raumschiffe flitzen von Beginn an mit einer derart hohen Geschwindigkeit an euch vorbei, dass es irrsinnig schwer ist, genaue Treffer zu landen. Und gerade die Trefferabfrage verschärft dies noch weiter, da diese äußerst exakt arbeitet und euch keinen Millimeter Abweichung verzeiht. Ob ihr wohl nach Ansicht der Entwickler bei jedem gegnerischen Schiff exakt den Maschinenkern treffen müsst, um es zu zerstören? Jedenfalls führt dieser Umstand sehr schnell zu Frustration. Frühzeitige Begegnungen mit dem "Game Over"-Bildschirm sind bereits in der ersten Stage keine Seltenheit. Hier wäre ein gesünderes Einmessen des Schwierigkeitsgrades dringend notwendig gewesen.

Die grafische Präsentation ist im Gegenzug durchaus gelungen. Das virtuelle Weltall scrollt in verschiedene Richtungen und ist durch das ganze Spiel hindurch relativ abwechslungsreich gestaltet. Vier Planeten, die zum Teil aus unterschiedlichen Entfernungen gezeigt werden, Monde, Nebel und andere Hintergründe lockern das Geschehen auf. Außerdem ist das Gegnerdesign ganz passabel und einige andere Objekte wie Asteroiden und Kometen runden die Optik ab. Darüber hinaus sucht ihr jegliches Flackern vergebens. Wirklich imposant ist die Grafik von To the Earth jedoch nie. Der Sound passt dagegen sehr gut zum Setting und schafft eine typische Weltraumshooter Atmosphäre. Hier gibt es wirklich nichts auszusetzen.

Trotz solider Präsentation kann To the Earth jedoch kaum überzeugen, da das Gameplay einfach zu unausgewogen ist. Insgesamt kommen somit nur Fans von Lightgunshootern, die gerne jeden Zapper-Titel besitzen möchten, auf ihre Kosten.


Wertung


5/10

Kommentare



Yamato
To the Earth ist das ideale Spiel für mein Game Genie Schummelmodul, denn jetzt mal ehrlich: Ohne unbegrenzte Energie schafft es in diesem Spiel doch kein Mensch zum Planeten Erde, oder?! Vielleicht hätte man aus dem Game durch Hinzufügen eines Timers einen einzigen Survival-Modus machen soll, in welchem gestoppt wird, wie viele Minuten es der Spieler schafft, zu überleben. Daraus wäre dann garantiert die eine oder andere Bestzeitenjagd hervorgegangen ;) Aber Spaß beiseite: Was wirklich für das Spiel spricht, ist eben allein die Tatsache, dass man es mit der Zapper-Lightgun spielt. Mangels ausreichend Alternativen sind und bleiben diese Spiele eben immer etwas Besonderes.